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Konservieren leicht gemacht: Nicht nur Möhren kann man Dörren

Müsli mit frischem Obst oder getrocknetem? Als Snack für zwischendurch lieber einen aufgeschnittenen Apfel oder Bananenchips? Wir zeigen euch, wie ihr eure Lebensmittel einfach haltbar machen könnt durch die Konservierungsmethode Dörren. Denn wenn ihr einmal keine frischen Früchtchen zur Hand habt, könnt ihr getrost und guten Gewissens zu selbst gemachtem Trockenobst oder -gemüse greifen.

9/20/2018 - Regiothek Redaktion
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Konservieren leicht gemacht: Nicht nur Möhren kann man Dörren

Natürlich kann man gedörrtes Obst und Gemüse auch kaufen, aber oft werden bei chemisch gedörrten Lebensmitteln unnötige Zusatzstoffe verwendet, auf die du beim Selbermachen problemlos verzichten kannst. Bei getrockneten Aprikosen beispielsweise kommt meistens Schwefel zum Einsatz. Dies stoppt zwar den Bräunungsprozess während des Trocknens, aber zerstört auch das enthaltene Vitamin B1. Wenn du selbst dörrst, kannst du als natürliche Alternative in diesem Fall zum Beispiel Zitronenwasser verwenden, was denselben Effekt hat.

Du behältst also die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe und kannst dabei dein Lieblingsobst in einen leckeren Snack verwandeln, der sich auch im Winter ohne schlechtes Gewissen genießen lässt. Wenn du deine Lebensmittel saisonal und regional einkaufen und trotzdem zu jeder Jahreszeit den Geschmack von Sommer kosten willst, ist Dörren eine gute Methode, um diese haltbar zu machen.

Wem der Aufwand trotzdem zu groß ist, kann Apfel- und Bananenchips im Dreimalig, getrocknetes Allerlei vom Säumerhof oder getrocknete Aroniabeeren vom Langlebenhof kaufen. In einem anderen Artikel, den ihr hier einsehen könnt, haben wir bereits die Konservierungsmethode Fermentierung für euch unter die Lupe genommen.


Was ist Dörren?

Dörren ist ein Prozess, den bereits unsere Urahnen nutzten, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Vor allem pflanzliche Nahrung enthält Wasser in großen Mengen, die die Überlebensgrundlage für Bakterien und andere Erreger bildet, weshalb sie nicht lange haltbar ist. Durch den Wasserentzug werden Lebensmittel konserviert, da den Bakterien ihre Lebens- und Vermehrungsgrundlage genommen wird.

Das bedeutet: je niedriger der Wassergehalt, desto länger die Haltbarkeit. Der Trocknungsprozess dauert oft 5-20 Stunden, je nach Größe der zu dörrenden Stücke. Normalerweise wird unter 60 Grad dehydriert, sodass die Struktur der Lebensmittel intakt bleibt. Dadurch sind sie nach der Dehydrierung noch im Rohzustand, verändern also nicht ihren Geschmack. Dieser wird im Verlauf des Trocknens  konzentriert. Jetzt ist er nicht mehr „verwässert“, sondern nur noch die Aromastoffe bleiben erhalten. Dies hat zur Folge, dass dehydrierte Lebensmittel intensiver als das Ursprungsprodukt schmecken.

Dörren ist damit eine besonders schonende Art, Lebensmittel haltbar zu machen, ohne künstliche Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker oder Zerstörung der Nährstoffe. Trocknen kann man sowohl Obst und Gemüse, als auch Kräuter, Pilze, Fleisch und Fisch.

Pilze sind besonders geeignet für das Dörrverfahren, da sie kurz in Wasser eingelegt oder einfach im Gericht mitgekocht wieder ihre alte Konsistenz und Größe erhalten

Pilze sind besonders geeignet für das Dörrverfahren, da sie kurz in Wasser eingelegt oder einfach im Gericht mitgekocht wieder ihre alte Konsistenz und Größe erhalten

Bild: Regiothek

Welche Dörrverfahren für den Privathaushalt gibt es?

  1. An der freien Luft

Die älteste und einfachste Variante der Trocknung zur Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln ist das Trocknen an der freien Luft. Dies ist besonders bei Kräutern und Gewürzen unkompliziert, Obst und Gemüse müssen hierbei auf eine Schnur gespannt oder auf Trockensiebe gelegt werden. Das preiswerte Verfahren ist einfach umzusetzen, jedoch muss man folgendes beachten: Das Dehydrieren dauert besonders lange, da oft eine zu hohe Luftfeuchtigkeit besteht. Manchmal ist es deshalb nicht möglich, die Lebensmittel vollständig zu trocknen und das Schimmelrisiko nach der Trocknung zu reduzieren.

  1. Backofen

Der Vorteil bei der Trocknung im Backofen ist, dass das notwendige Haushaltsgerät meist bereits vorhanden ist und man deshalb vorab keine großen Investitionen tätigen muss. Jedoch sollte man daran denken, dass viele Öfen erst ab 50 Grad heizen, was für die Dörrmethode zu heiß ist. Außerdem muss das Gerät mit einem eingeklemmten Handtuch offen gehalten werden, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Dadurch wird viel Wärmeenergie und Strom verschwendet.

  1. Dörrautomat

Schritt 1: Die effizienteste Methode ist die Trocknung mit einem Dörrautomaten. Hierfür wird das frische Obst, Gemüse, die Kräuter, das Fleisch oder der Fisch gewaschen und wenn nötig geschält.

Schritt 2: Anschließend die Lebensmittel in gleichmäßig große Stücke schneiden – die besten Ergebnisse werden mit fingerdicken Stücken erzielt.

Schritt 3: Dann die zu dörrenden Stücke gleichmäßig auf den Gittern des Automaten verteilen, Temperatur und Dörrzeit wählen und Trocknung starten. Wenn mehrere Gitter belegt sind am besten umschichten, sodass auf allen Gittern gleichmäßige Ergebnisse erzielt werden können.

Schritt 4: Die Stücke werden nun warmer Luft ausgesetzt, die dazu führt, dass das Wasser an der Oberfläche langsam verdunstet. Daraufhin strömt Wasser aus dem Inneren der Stücke nach. Dieses verdunstet wieder, bis kein Wasser mehr nachfließen kann und die Lebensmittel vollständig dehydriert wurden.

Schritt 5: Wenn kein Saft mehr austritt, wenn man das Dörrgut zwischen zwei Fingern drückt ist das Wasser vollständig entwichen und die Trocknung abgeschlossen. Zuletzt ist es wichtig, dass die getrockneten Lebensmittel in Gläsern mit Schraubdeckel luftdicht verpackt werden. Gedörrte Lebensmittel ziehen nämlich nicht nur Feuchtigkeit in Form von Wasser an, sondern auch die Feuchtigkeit aus der Luft, die wiederum die Bildung von schlechten Bakterien ermöglichen würde.

Hinweis: Durch die Abluftöffnung tritt heiße Luft aus, weshalb möglicherweise der Innenraum der Wohnung erhitzt werden kann.

Als negativ am Dörrautomaten können die Anschaffungskosten für diesen genannt werden, jedoch ist ohne ein Trocknungsgerät die gleichmäßige, kontrollierbare Trocknung nicht möglich.

Auch Pflaumen sind ein geeignetes Obst zum Trocknen

Auch Pflaumen sind ein geeignetes Obst zum Trocknen

Bild: Regiothek

Warum sollte ich meine Lebensmittel dörren?

Dörren..
… erhält wichtige Mineralstoffe und Vitamine, im Gegensatz zu anderen Methoden bei denen Lebensmittel stärker erhitzt werden wie z.B. das Einkochen
… verändert den Geschmack der Lebensmittel und bringt damit mehr Vielseitigkeit und Einzigartigkeit in die Küche
… vermindert das Volumen und Gewicht von Lebensmitteln, weshalb sie sich besser und einfacher lagern lassen
… ermöglicht eine einfache Wiederverwendung der Lebensmittel durch Flüssigkeitszufuhr
… hat eine hohe Bandbreite an möglichen Lebensmitteln die konserviert werden können, wie beispielsweise Obst, Gemüse, Kräuter, Pilze, Fleisch und Fisch. Dadurch kann man ohne Einschränkungen nach der Saison auf entsprechende Lebensmittel zugreifen
… ist eine Konservierungsmethode, bei der keine Zusatzstoffe beigefügt werden müssen und die Lebensmittel in Rohkostqualität verspeist werden können

Du behältst also die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe und kannst dabei dein Lieblingsobst in einen leckeren Snack verwandeln, der sich auch im Winter ohne schlechtes Gewissen genießen lässt. Wenn du deine Lebensmittel saisonal und regional einkaufen und trotzdem zu jeder Jahreszeit den Geschmack von Sommer kosten willst, ist Dörren eine gute Methode, um diese haltbar zu machen.

Wem der Aufwand trotzdem zu groß ist, kann Apfel- und Bananenchips im Dreimalig, getrocknetes Allerlei vom Säumerhof oder getrocknete Aroniabeeren vom Langlebenhof kaufen. In einem anderen Artikel, den ihr hier einsehen könnt, haben wir bereits die Konservierungsmethode Fermentierung für euch unter die Lupe genommen.

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