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Die gepfefferte Geschichte der Gewürze

Kardamom, Muskatnuss, Piment, Anis oder Zimt – in der Weihnachtszeit duftet die Küche verführerisch nach allerlei Gewürzen. Doch auch im restlichen Jahr ist die Zutat sehr beliebt in unseren Speisen. Wo kommen die zahlreichen Gewürze eigentlich her? Und wie hat man früher gegessen, als man Gewürze aus Asien und Afrika noch gar nicht kannte?

11/11/2018 - Regiothek Redaktion
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Die gepfefferte Geschichte der Gewürze

Man glaubt es nicht, doch schon in der Steinzeit wurden Gewürze verwendet. Als Menschen in der Jungsteinzeit mit dem Ackerbau und der Viehzucht begannen, nutzten sie den Geschmack von regionalen Gewürzen, wie beispielsweise wildem Kümmel oder Dill. Die alten Ägypter verfeinerten nicht nur ihr Essen mit Gewürzen, sondern balsamierten auch ihre Toten damit ein.

Im Mittelalter in Europa stieg die wirtschaftliche und politische Rolle der Gewürze drastisch an. Aufgrund ihrer Verwendung als Arzneimittel und Konservierungsstoffe galten sie als sehr wertvoll. Außerdem dienten Gewürze wie Muskatnuss und Gewürznelken als Statussymbole. Das teuerste Gewürz zu der Zeit, der Pfeffer, wurde mit Gold aufgewogen. Nur reiche Bürger konnten sich somit Gewürze aus Ostasien leisten. Der Durchschnittsbürger begnügte sich mit Kräutern aus dem eigenen Garten.

Der Gewürzhandel boomte im Mittelalter, besonders der Import aus Asien. Beherrscht wurde das Geschäft von der Seefahrernation Venedigs und später von den Portugiesen, die eine neue Seeroute nach Indien über das Kap der Guten Hoffnung entdeckten. Andere Kolonialstaaten zogen nach und verteidigten ihre Monopolstellung auch mit Waffengewalt. Wer Kontrolle über den Gewürzhandel hatte, war eine Weltmacht.

Im Mittelalter waren Gewürze schwer zu bekommen und sehr teuer – heute sind die Regale voll davon und für jedermann erschwinglich.

Im Mittelalter waren Gewürze schwer zu bekommen und sehr teuer – heute sind die Regale voll davon und für jedermann erschwinglich.

Bild: Regiothek

Im 18. Jahrhundert sank die Bedeutung von Gewürzen schließlich, sodass auch Normalbürger sich die Zutat leisten konnten. Die teuersten Gewürze heute sind Safran, Vanille und Kardamom. Das beliebteste Gewürz ist nach wie vor der Pfeffer.

Wirkung:

Das Wissen über die Heilkraft von Gewürzen ist sehr alt. In Indien gelten Gewürze seit jeher als magisch und heilsam. Die jahrtausendealte Tradition der ayurvedischen Gewürze als Arzneimittel wurde erstmals von  Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert in ihren Abhandlungen bestätigt. Und auch neuere Forschungen belegen: Gewürze peppen nicht nur jedes Essen auf, sondern stärken auch die Immunabwehr, wirken gegen Infektionen, erhellen die Stimmung, vertreiben Übelkeit und Kopfschmerzen und regen die Verdauung an – um nur ein paar positive Auswirkungen zu nennen.

Deswegen hier ein kurzer Überblick über die beliebtesten Weihnachtsgewürze & ihre Wirkung:

Kardamom

Kardamom

Bild: CC0

Kardamom

Geschmack: fein, süßlich und gleichzeitig leicht scharf

Heilkraft:

  • verdauungsfördernd, krampflösend und blähungstreibend

  • stimmungsaufhellend, motivierend und erfrischend

  • Verstärkt Gedächtnisleistung und klärt die Gedanken

Muskatnuss

Muskatnuss

Bild: CC0

Muskatnuss

Geschmack: kräftig, leicht nussig und holzig

Heilkraft:

  • Lindert Appetitlosigkeit, Verdauungs- und rheumatische Beschwerden

  • Stimmungsaufhellend, antidepressiv und anregend

  • Senkt Blutfettwerte und fördert Entgiftungskapazität der Leber

  • In größeren Mengen giftig (ab halben Muskatnuss)

Vanille

Vanille

Bild: CC0

Vanille

Geschmack: sahnig-süß

Heilkraft:

  • Aphrodisierend, sexuelle Lust weckend

  • Gallenfluss und Appetit anregend

Nelken

Nelken

Bild: CC0

Nelke (Nägeli)

Geschmack: intensiv, süßlich-würzig und leicht brennend

Heilkraft:

  • Lindert Zahnschmerzen, Magenkrämpfe, Kopfweh und Rheuma, da leicht betäubend und entzündungshemmend

  • In Schwangerschaft vermeiden, da Wehen ausgelöst werden können

Ingwer

Ingwer

Bild: Regiothek

Ingwer

Geschmack: leicht scharf, erfrischend, leicht zitronig und holzig

Heilkraft:

  • Lindert Übelkeit, Erkältungen

  • Wärmend, schleimlösend, entzündungshemmend

  • In Schwangerschaft ab 36. Woche Konsum reduzieren, da Wehen ausgelöst werden können

Anis

Anis

Bild: CC0

Anis

Geschmack: intensiv, lakritzartig und blumig süß

Heilkraft:

  • Lindert Mundgeruch und Bauchschmerzen

  • Entkrampfend, darmregulierend, schleimlösend und wärmt von innen

Zimtstange

Zimtstange

Bild: CC0

Zimt

Geschmack: erdig-holzige und süßliche

Heilkraft:

  • Durchblutungsfördernd, wärmend, krampflösend und aphrodisierend

  • Lindert Erkältungen

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