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Mobile Hühnerställe für Hofläden: Hühnerhaltung leichtgemacht für Kleinerzeuger

Hühner halten, aber wie? Zum Beispiel mobil! Robert Brungert vom Hühnerhof in Münsingen erklärt, worauf dabei zu achten ist und welche Hühnerrassen sich überhaupt eignen.

7/23/2020 - Robert Brungert
  • Gesundheit
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  • Nachhaltigkeit
Mobile Hühnerställe für Hofläden: Hühnerhaltung leichtgemacht für Kleinerzeuger

Eier von glücklichen Hühnern stammen aus kleinen Hühnerherden, die am Tag raus auf die Wiese dürfen. Viele Verbraucher denken dabei nicht allein an das Tierwohl, sondern auch den Geschmack der Eier. Für Erzeuger ist diese artgerechte Haltung hingegen ein Mehraufwand. Deswegen haben sich Produktentwickler bereits Gedanken gemacht und das Konzept mobiler Hühnerställe entwickelt. Diese gibt es für Privathalter für einige Hühner oder für Hofläden mit über 100 Hühnern. Die größeren Modelle sind mit der Fütterung zugleich teilautomatisiert, damit der Betreiber weniger Arbeit damit hat.

Sicherlich kann auch ein kleiner Hühnerstall gebaut und eingerichtet werden. Damit weniger Krankheiten aufkommen, sollen die Hühner aber alle paar Wochen auf eine andere Weide. Zudem ist die Rasenfläche entweder abgeweidet oder muss gelegentlich gemäht werden. Ein mobiler Hühnerstall kann versetzt werden. Es könnte auch eine Sommerweide und eine Winterweide geben.

Zumindest gibt es einige Hersteller, die größere Modelle konzipiert haben und bereits vertreiben. Diese lassen sich teils auf Legehennen oder Masthühner ausbauen, die ebenfalls gerne über die Wiese laufen.

Vorteile von mobilen Hühnerställen:

  • gute Modelle lassen sich leicht reinigen und warten

  • größere Modelle haben eine automatisierte Fütterung

  • ein mobiler Hühnerstall braucht keine Baugenehmigung

  • es gibt auch kleine Modelle als Einstieg für die private Gartenhaltung

  • verwinkelte Brachflächen können zu Hühnerweiden umgestaltet werden

  • fertiges und funktionierendes Konzept für Einsteiger oder Fortgeschrittene

  • Hühner werden dezentral und damit artgerecht in kleinen Beständen gehalten

  • ist die Fläche abgeweidet, kann der mobile Hühnerstall zur nächsten Wiese fahren

  • werden die Hennen im Freilauf fündig, haben die Eier einen besonderen Geschmack

Die Hühnerweide

Hühner wollen Grünfutter, Kleintiere und Körner fressen. Letztere werden als passender Mix zugefüttert. Die Hühnervögel sind jedoch Beutetiere, die immer mit einem Auge den Himmel, mit dem anderen die Ferne prüfen und in der Nacht Schutz im sicheren Hühnerstall suchen. Auf der Wiese muss es eine regelmäßige Deckung geben, damit die Hühner immer nur wenige Meter Fluchtweg haben. Außerdem wäre es perfekt, wenn immer eine Stelle trocken bleibt. Dieses wäre der Bereich unter dem mobilen Hühnerstall oder eine wetterfeste Platte, die zu einer Seite etwas aufgebockt wird. Die Hühner legen ihr Sandbad an, welches bei Regen trocken bleibt. Dieses hilft bei der Gefiederpflege und hält viele Parasiten fern.

Hühner wollen Grünfutter, Kleintiere und Körner fressen.

Hühner wollen Grünfutter, Kleintiere und Körner fressen.

Bild: Hühnerhof

Das eigentliche Problem vieler Hühnerhalter lautet, dass sie die falsche Hühnerrasse für ihre Situation wählen. Einige leichte Haushühner fliegen einem glatt auf das Dach, andere können durch ein einfaches Hühnernetz bereits eingezäunt werden.

In den meisten Situationen dürfen die Hühner nicht komplett frei laufen. Deswegen wäre es gut, eine flugfaule Hühnerrasse zu wählen. Dann reicht ein handelsübliches Hühnernetz, welches an Metallstäben befestigt ist. Je nach Variante könnte sogar noch etwas Strom durch ein paar Drähte geleitet werden. Für feste Wiesen wäre ein fester Zaun sicherlich besser.

Hühner sind standorttreu. Wer sie mit Futter zähmt, wird sie sicherlich schnell mit diesem auch wieder in die Hühnerwiese führen, sollte einmal eines über den Zaun flattern.

Hühnerrassen für mobile Hühnerställe

Der normale mobile Hühnerstall wird für mittelgroße Hühnerrassen konzipiert. Etwas kleiner oder größer wäre nicht schlimm, wenn gegebenenfalls mit größeren Hühnern ein paar weniger untergebracht werden. Wichtig ist, dass die Sitzstangen für alle Hühner reichen.

Von Hühnerrassen mittlerer Größe gibt es dutzende. Diese bringen alle ihre typischen Eigenschaften und Leistungsmerkmale mit. Einige dieser Hühnerrassen sind bereits sehr selten, es müsste erst einmal ein Züchter gefunden werden, der einen versorgen kann. Leider legen die Hennen nur eine begrenzte Zeit viele Eier. Doch einige Hühnerrassen legen im Alter deutlich besser, als hochgezüchtete Hybridhühner, die sich in den meisten Fällen entweder für Eier oder Fleisch eignen.

Wer Hühner artgerecht halten möchte, würde ein Zweinutzungshuhn wählen und die Bruderhähne mästen. Wenn die Hühnerrasse das Gewicht mitbringt, können die Hennen später auch noch zu Suppenhühnern werden. Sehr schwere Legehühner haben jedoch tendenziell eine leicht schlechtere Futterverwertung. Doch die leichten Legerassen können häufig selbst über höhere Hühnernetze flattern. Gerade Junghühner sind in diesem Punkt etwas agiler, als die ausgewachsenen Tiere.


Trotz dieser Gedankenspiele finden sich schnell passende Hühnerrassen für den mobilen Hühnerstall. Hier einige Anregungen:

Sussex-Hühner.

Sussex-Hühner.

Bild: Hühnerhof

Sussex

Diese Hühner legen selbst im Winter viele schwere braune Eier mit rund 60 Gramm und die Bruderhähne eignen sich als Tafelhuhn. Sussex sind insgesamt einfach zu halten.

New Hampshire

Die Legeleistung ist sehr gut, die bräunlichen Eier erreichen rund 55 Gramm und eignen sich gut für die Kunstbrut in einer vollautomatischen Brutmaschine. Mit dieser können Bruteier sehr leicht unter stabilen Bedingungen ausgebrütet werden, um genügend Küken zu erhalten. Auch die Aufzucht der Bruderhähne lohnt bei dieser Hühnerrasse.

Eine Junghenne der Rasse New Hampshire.

Eine Junghenne der Rasse New Hampshire.

Bild: Pixabay
Ein Huhn der Rasse Amrock.

Ein Huhn der Rasse Amrock.

Bild: Adobe Stock/Christian Maurer

Amrock

Bei Amrock Hühnern können Hennen und Hähne sehr gut verwertet werden. Während die meisten anderen Legerassen mit dem zweiten Legejahr etwas und ab dem dritten deutlich weniger Eier legen, ist die Legeleistung bei Amrock Hühnern über einige Jahre vergleichsweise hoch. Die bräunlichen Eier liegen bei 60 Gramm.

Vorwerk Hühner

Etwas leichter und flugfähiger als Sussex, New Hampshire, Amrock und Barnevelder sind die robusten Vorwerk Hühner. Auch hier können die Bruderhähne noch aufgezogen und verwertet werden. Die Eier liegen bei knapp 60 Gramm und sind cremefarben.

Ein Hahn der Rasse Vorwerk.

Ein Hahn der Rasse Vorwerk.

Bild: Hühnerhof
Ein Huhn der Rasse Deutsche Sperber.

Ein Huhn der Rasse Deutsche Sperber.

Bild: Hühnerhof

Deutsche Sperber

Vom Gewicht liegen Deutsche Sperber auf Höhe mit Vorwerk Hühnern. Die Hennen legen ebenfalls viele Eier, die jedoch weiß sind und bei 60 Gramm liegen. Auch diese Hühner können etwas fliegen, bleiben aber meist innerhalb vom Hühnernetz. Die Küken befiedern schnell und die Hähne eignen sich als Bruderhähne.

Barnevelder

Barnevelder Hühner legen satt braune und mit rund 65 Gramm sehr schwere Eier. Die Bruderhähne lassen sich gut mästen und insgesamt ist die Rasse pflegeleicht. Die Hennen legen sogar im Winter noch ein paar Eier.

Hühner der Rasse Barnevelder.

Hühner der Rasse Barnevelder.

Bild: Hühnerhof
Ein Huhn der Rasse Maran.

Ein Huhn der Rasse Maran.

Bild: Hühnerhof

Marans sind eine Besonderheit unter den Hühnern, da ihre Eier nicht nur rund 65 Gramm schwer werden, sondern tiefbraun sind. Diese Hühner werden richtig schwer, weswegen sich die Aufzucht der Bruderhähne lohnt. Doch leider können Marans gut fliegen.

Deutsche Lachshühner

Es handelt sich um eine Fleischrasse, die zugleich genügend viele braune Eier legt, die bei 60 Gramm liegen. Selbst im Winter werden einige Eier gelegt. Diese Hühner sollen jedoch kein breiiges Futter erhalten und brauchen einen einigermaßen trockenen Untergrund, da sie neben ihrem Bart auch Federfüße haben.

Deutsches Lachshuhn.

Deutsches Lachshuhn.

Bild: Adobe Stock/Fotolyse
Cochin-Huhn.

Cochin-Huhn.

Bild: Hühnerhof

Cochin

Wer auf Idylle setzt, findet mit den Cochin Hühnern schwere, gemütliche Hühner, die schnell ein paar Küken ausbrüten und großziehen. Es können auch Bruteier anderer Rassen untergeschoben werden. Diese schweren Hühner brauchen nicht viel Auslauf und sind eher eine Fleischrasse, legen aber über 100 bräunliche Eier mit über 50 Gramm Gewicht im ersten vollen Legejahr. Eine Besonderheit wäre, dass die Sitzstangen für die schweren Hühner niedrig angebracht werden müssen. Ein normaler mobiler Hühnerstall ist möglicherweise ungeeignet.

Weitere Infos auf dem Hühner Hof

Mit dem Hühner Hof findet jeder direkt die Rasseporträts zu diesen und vielen weiteren Hühnerrassen. Zugleich wird das Grundlagenwissen für die Hühnerhaltung vermittelt. Ob mit oder ohne Hofladen – jeder soll schnell in die Hühnerzucht einsteigen können. Es liegt immerhin an den Hobbyzüchtern, die alten Hühnerrassen mit all ihren Eigenschaften als Kulturgut für kommende Generationen zu erhalten. Genau das möchte der Hühner Hof mit seiner Onlinepräsenz unterstützen.

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